54 Prozent

aller Unternehmer*innen in Deutschland waren 2024 mindestens 55 Jahre alt. 20 Jahre zuvor gehörte im Schnitt nur jede*r fünfte Unternehmer*in hierzulande dieser Altersgruppe an. Das ergab das Anfang dieses Jahres veröffentlichte „Nachfolge-Monitoring Mittelstand 2024“ der Förderbank KfW.

In vielen Fällen steckt hinter dem steigenden Alter der deutschen Unternehmer*innen nicht vorrangig der Wunsch, länger zu arbeiten, sondern die pure Notwendigkeit. Nachfolger*innen – ob aus der Familie, dem eigenen Betrieb oder externe Kandidat*innen – sind immer schwerer zu finden. Niemals zuvor seit Start des Nachfolge-Monitorings von KfW Research ziehen so viele mittelständische Unternehmen die Aufgabe ihres Betriebs in Erwägung. Insgesamt denken 231.000 Unternehmen an eine Geschäfts­aufgabe bis Ende des Jahres 2025. Dem gegenüber stehen rund 215.000 Unternehmen mit kurzfristigen Nachfolge­wünschen im selben Zeitraum.

Jörn Dieckmann, Mitglied des Management Board und Leiter Familienunternehmen und Mittelstand bei Forvis Mazars in Deutschland, sagt: „Die Zahl 54 ist alarmierend. Sie sollte ein Weckruf sein, um die wichtige Planung der Nachfolge anzugehen und einen strukturierten Weg zu entwickeln, der alle Facetten betrachtet. Unternehmer*innen sollten sich fragen: Welche Nachfolgekandidat*innen stehen zur Auswahl? Ziehe ich die interne oder die externe Nachfolge vor? Wie baue ich den*die Nachfolger*in richtig für die Aufgaben auf? Welche Rolle sollte, will und kann ich zukünftig wahrnehmen, um den Erfolg des Übergangs zu unterstützen? Oder wie kann ich, sollte ich mich dafür entscheiden, einen Verkauf richtig vorbereiten?“

Um die jüngeren Generationen für die Unternehmensnachfolge zu gewinnen, ist es wichtig, frühzeitig deren Interesse zu wecken und zu fördern. Jörn Dieckmann: „Gesellschaftlich müssen wir die Bedeutung des Unternehmertums für unseren Wohlstand wieder mehr in den Fokus rücken. Wir haben gerade in unserem starken Mittelstand viele Vorbilder, die seit Jahrzehnten, manchmal seit Generationen nicht nur erfolgreich wirtschaften, sondern damit ganz wesentliche Verantwortung für die Mitarbeiter*innen, Kund*innen und Lieferanten übernehmen. Es fehlt hier zu häufig die Anerkennung in Gesellschaft und Politik.“

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