C-Suite-Barometer 2023: Bold leadership for a sustainable future
Die Studie zeigt: In Deutschland stehen die Themen Nachhaltigkeit sowie neue Strategien zur Talentgewinnung ganz oben auf der Agenda. Eine weitere Priorität stellen neue Arbeitsmodelle dar. Weltweit sind Technologie und Nachhaltigkeit für das C-Level die beiden wichtigsten strategischen Prioritäten der kommenden drei bis fünf Jahre. In diese Bereiche wird investiert, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein.
Für die Führungskräfte auf C-Level in Deutschland wie auch weltweit sind Inflation und wirtschaftliche Instabilität, hohe Energiepreise, Krieg und geopolitische Spannungen die signifikantesten Herausforderungen des vergangenen Jahres.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Investitionen in eine nachhaltige Zukunft: An erster Stelle auf der Liste der strategischen Prioritäten steht für die oberste Führungsebene in Deutschland die Aufgabe, in den kommenden drei bis fünf Jahren eine neue oder überarbeitete Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln oder die bestehende zu überarbeiten. Weltweit landet dieses To-do auf Platz zwei. Das C-Level in Deutschland hat der Nachhaltigkeits- und ESG-Berichterstattung bisher jedoch noch keine hohe Priorität eingeräumt: Nur zwei von zehn Unternehmen sind laut Studie bereit, bereits jetzt einen Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen. Rund 15 % sind gerade dabei, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen und 78 % planen dies in den kommenden 12 Monaten. Weltweit sind aktuell bereits 65 % der Unternehmen mit der Erarbeitung eines Nachhaltigkeitsberichts beschäftigt.Lediglich 22 % der deutschen Unternehmen sind vollständig auf die neuen ESG-Berichtsanforderungen vorbereitet, verglichen mit immerhin 36 % weltweit. Eine Herausforderung stellt generell vor allem die Beschaffung und Auswertung der benötigten Daten dar.Die Verantwortung für die ESG-Berichterstattung wird sowohl weltweit als auch in Deutschland zumeist beim CEO und dem Nachhaltigkeitsbeauftragten/Chief Sustainability Officer gesehen.
- Die Bedeutung von Diversity und Talent Management: Obwohl viele Unternehmen deutschland- und weltweit die Bedeutung einer diversen Belegschaft anerkennen, wird echte Gleichberechtigung nach wie vor kaum erreicht. Der Grund: Es gibt kaum Fortschritte bei der Geschlechtervielfalt auf Ebene der Top-Entscheider*innen. Kein deutsches Unternehmen gibt an, dass mehr als 50 % seiner wichtigsten strategischen Entscheidungsträger*innen Frauen sind. 67 % erklären, dass bis zu 30 % ihrer Führungspositionen von Frauen besetzt sind – sieben Prozentpunkte mehr als im weltweiten Durchschnitt. Deutschlandweit sagen 32 %, dass die Gleichstellung der Geschlechter zwar auf ihrer Agenda stehe, aber nicht zu den Top-5-Prioritäten gehöre. Weltweit nennen 33 % der Führungskräfte auf C-Level Diversity als eine ihrer drei wichtigsten Prioritäten.Zum Thema Fachkräftemangel ist sich die oberste Führungsriege in Deutschland einig: Die wichtigsten Faktoren, um Top-Talente zu gewinnen, sind ein attraktives Gehalt, Sozialleistungen sowie ein gutes Betriebsklima und ein fairer Umgang mit den Kolleg*innen. Weltweit liegen die Arbeitsatmosphäre, sehr gute Teamarbeit sowie Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung und der Ruf des Unternehmens an der Spitze.Während eine neue oder überarbeitete Strategie zur Gewinnung und Bindung von Talenten bei der deutschen C-Suite Top-Priorität hat, gilt dies weltweit nur für ein Viertel der obersten Führungsetage. Hier bezeichnet knapp ein Drittel (28 %) die Herausforderung, qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen, als Wachstumshindernis ihres Unternehmens.
- Schwacher Optimismus angesichts aktueller Herausforderungen: Trotz wirtschaftlicher Instabilität, steigender Energiepreise und geopolitischer Spannungen sind die meisten Führungskräfte auf C-Level eher optimistisch, was das zukünftige Wachstum angeht: 52 % der deutschen Führungskräfte auf C-Level prognostizieren ein Wachstum für 2023, deutlich weniger als die oberste Führungsebene weltweit (86 %).
- Die Top-Trends mit dem stärksten Einfluss auf deutsche Unternehmen 2023: Die C-Suite in Deutschland erwartet von folgenden externen Trends die stärkste Auswirkung auf das eigene Unternehmen: Klimawandel, Umwelteinflüsse, neue Arbeitszeitmodelle und mobiles Arbeiten sowie geopolitische Instabilität. Weltweit wird wirtschaftlichen Trends, einschließlich Inflation und höhere Lebenshaltungskosten, Energiepreisen und/oder -knappheit sowie dem Umgang mit neuen Technologien die größte Bedeutung beigemessen.57 % der Befragten in Deutschland sehen sich auf Grund von neuen Arbeitsmodellen und der Umstellung auf mobiles Arbeiten mit anhaltenden Herausforderungen konfrontiert (weltweit: 48 %). Mehr als drei Viertel der obersten Führungsebene in Deutschland erlauben ihren Mitarbeiter*innen, mobil zu arbeiten. Die Mehrheit davon erwartet aber, dass die Mitarbeiter*innen bis zu zwei Tage pro Woche ins Büro kommen. 22 % geben an, mobiles Arbeiten überhaupt nicht zuzulassen (weltweit: 10 %).
- Vertrauen angesichts der Trends: Laut dem Mazars Confidence Index liegt das allgemeine Selbstvertrauen weltweit leicht unter dem des vergangenen Jahres, aber über dem von 2020. Die oberste Führungsebene ist am zuversichtlichsten, was ihre Fähigkeit angeht, mit neuen Technologien umzugehen (54 % sogar sehr) und am wenigsten zuversichtlich bei der Bewältigung von geopolitischer Instabilität (23 %), Talentknappheit (32 %) und wirtschaftlicher Trends (33 %) – diese werden auch als die größten Herausforderungen für das Unternehmenswachstum angesehen.42 % des Top-Managements in Deutschland erwarten, dass die Energiekosten ihres Unternehmens 2023 steigen werden. 32 % rechnen nicht mit einer Veränderung der Kosten – das sind 22 % mehr als im weltweiten Durchschnitt. Deutschlandweit geht mehr als die Hälfte (57 %) davon aus, dass die Energiekosten bis zum Ende dieses Jahres sinken werden.
- Aufbruch in eine digitale Welt: Die oberste Führungsriege in Deutschland ist weitgehend zuversichtlich, dass sie die gestiegenen Cyber-Sicherheitsrisiken bewältigen kann, aber ein Viertel gibt an, nicht über ein ausreichendes Datenschutzniveau zu verfügen. Nur 38 % der deutschen Top-Manager*innen sagen, dass ihre Daten vollständig geschützt sind (weltweit: 66 %). 23 % erklären, dass ihre Daten überhaupt nicht geschützt sind – das sind 20 % mehr als im weltweiten Durchschnitt. Die Hälfte der C-Suite in Deutschland sagt außerdem voraus, dass in ihrem Unternehmen in diesem Jahr eine Datenschutzverletzung wahrscheinlich ist.Deutschlandweit liegt die Umgestaltung der Unternehmens-IT/Technologie jedoch nur auf Platz drei der strategischen Prioritäten der C-Suite in den kommenden drei bis fünf Jahren. Weltweit wird sie als oberste Priorität angesehen.Die absolute Mehrheit der Führungskräfte auf C-Level in Deutschland sowie weltweit geht davon aus, dass neue Technologien große Auswirkungen auf ihr Unternehmen haben werden. Sie ist sich der Bedeutung von künstlicher Intelligenz, Automatisierung, Big Data und Web3 bewusst. Cyber-Kriminalität hält sie nach wie vor für eine alltägliche Realität.
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