Zahl des Monats 28 von 40

Unternehmen aus dem deutschen Leitindex DAX 40 haben dieses Jahr ausschließlich zu virtuellen Hauptversammlungen geladen. Die Kritik daran wächst.

28 von 40

DAX-Unternehmen in Deutschland haben ihre Hauptversammlungen (HV) auch in diesem Jahr virtuell abgehalten – und damit eine Tradition fortgesetzt, die notgedrungen in den Coronajahren begann. Das zeigt ein Blick in den digitalen HV-Terminkalender der DSW – Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Zwölf der DAX-40-Unternehmen luden ihre Aktionär*innen dagegen zur physischen Hauptversammlung ein: Adidas, Airbus, BASF, Continental, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Fresenius, Henkel, Munich Re, Qiagen, SAP und Symrise.

Das Hauptargument für virtuelle Treffen der Aktionär*innen sind eindeutig die geringeren Kosten im Vergleich zu eigens angemieteten Messe- oder Kongresshallen. Doch zugleich wächst die Kritik an rein digitalen Treffen. So schrieb die „Süddeutsche Zeitung“ Ende Mai in einem Kommentar anlässlich der Hauptversammlung bei Volkswagen von „einem gefährlichen Trend“ und forderte: „Weg mit der Hauptversammlung für Feiglinge“. Auch namhafte institutionelle Aktionäre wenden sich gegen rein virtuelle Veranstaltungen. Die Fondsgesellschaft Union Investment verweigerte gar der Führung der Deutschen Bank auf deren HV Mitte Mai die Entlastung. Sie stieß sich daran, dass die Anteilseigner*innen ihre Fragen vorab einreichen mussten. Dadurch sieht die Fondsgesellschaft der DZ Bank das Fragerecht der Eigentümer*innen eingeschränkt. Union Investment hält 0,6 Prozent der Anteile an der Deutschen Bank.