Praxishandbuch der Unternehmensbewertung
Hendrik Duscha und Susann Ihlau haben das Kapitel zum Liquidationswert verfasst.
Dem Liquidationswert kommt in der Praxis der Unternehmensbewertung häufig nur eine untergeordnete Bedeutung zu. Praktische Relevanz entfaltet er in der Regel bei der Bewertung des nichtbetriebsnotwendigen Vermögens und als allgemeine Wertuntergrenze. Daher begnügt sich der Praktiker in Fällen, in denen der Fortführungswert unstreitig höher ist, mit einer überschlägigen Ermittlung des Liquidationswerts. Tatsächlich kann der Liquidationswert jedoch in Abhängigkeit vom Liquidationskonzept unterschiedliche Ausprägungen annehmen. Insofern ist bei einer belastbaren Liquidationsbewertung nach den in Betriebswirtschaft und Rechtsprechung entwickelten Grundsätzen gerade die Definition des effizienten Liquidationskonzepts von elementarer Bedeutung. Relevanz entfaltet dies insbesondere für die Bewertung ertragsschwacher Unternehmen sowie für Unternehmen und Unternehmsteile, für die tatsächlich eine Liquidationsabsicht besteht. In diesen Fällen wird der Bewerter seinen Anspruch an die Bewertungsergebnisse erhöhen und eine präzise Ermittlung des Liquidationswerts vornehmen.
Der Beitrag dient dazu, die in der Praxis oftmals vernachlässigten Detailfragen zur Ermittlung des Liquidationswerts darzustellen. Darüber hinaus sollen die Unterschiede bei der Anwendung des Liquidationswerts in der betriebswirtschaftlichen Bewertungspraxis und der Rechtsprechung aufgezeigt werden.
Herausgeber:
Prof. Dr. Volker H. Peemöller
Autoren u.a.:
Hendik Duscha, Susann Ihlau
6. Auflage 2015