Drei Fragen an Dr. Christoph Regierer
Drei Fragen an Dr. Christoph Regierer
Welche Rolle spielt Achtsamkeit gerade jetzt in der Corona-Krise aus Sicht der Unternehmensleitung? Lesen Sie mehr in unserem Interview mit Dr. Christoph Regierer, Managing Partner bei Forvis Mazars in Deutschland und Mitglied des Group Executive Boards.
Warum ist Achtsamkeit aus Sicht der Unternehmensleitung ein wichtiges Thema?
Das Jahr 2020 war auch für uns alle eine große Herausforderung. Seit März bewältigen wir unseren Arbeitsalltag im Krisenmodus und es wird nicht leichter: Die zweite Welle ist jetzt in der dunklen Jahreszeit sicherlich eine noch größere Herausforderung für unsere Mitarbeitenden.
Wir haben uns die Frage gestellt, was wir tun können, um auch weiter gut durch die Krise zu kommen und unsere Mitarbeitenden dabei bestmöglich zu unterstützen. Dabei sind wir schnell auf das Thema Stress gekommen. Stress ist etwas, das sehr individuell wahrgenommen wird. Es war uns wichtig, eine neue, individualisierbare Form der Stressbewältigung anzubieten. Achtsamkeit kann eine große Hilfe sein, mit Stress umzugehen.
Achtsamkeit ist fester Bestandteil unserer Firmenidentität – caring has always been at the heart of who we are. Wir sehen es daher als unsere Aufgabe an, bewusst in die Resilienz unserer Mitarbeitenden zu investieren. Sie sind unser wertvollstes Gut und haben für uns immer die höchste Priorität. Und nur wer achtsam mit sich umgeht, kann sein volles Potenzial entfalten.
Inwiefern hat Achtsamkeit jetzt im zweiten Lockdown eine besondere Bedeutung?
Der zweite Lockdown kostet uns alle viel Kraft. Wir wollen unseren Mitarbeitenden jetzt noch einmal Energie, Mut und neue Motivation geben.
Normalerweise stärken uns die persönlichen Begegnungen im Arbeitsalltag. Aufgrund der aktuellen Situation fallen diese zurzeit leider größtenteils weg. Neue digitale Formate können das Persönliche nicht 1:1 ersetzen. Darüber hinaus fällt es vielen Mitarbeitenden schwer, im Homeoffice die Grenze zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu ziehen. Darunter leidet die psychische Gesundheit und dies wirkt sich am Ende auch auf die Leistungsfähigkeit aus.
Wir versuchen daher mit unserem Achtsamkeits-Programm durch Erlebnisse, Gespräche und Übungen Begegnungsorte über die normale Arbeitsbeziehung hinaus zu schaffen. So unterstützen wir unsere Mitarbeitenden dabei, sich in diesen schwierigen Zeiten bewusst mit ihrer Gesundheit auseinanderzusetzen und auf sich achtzugeben. Meditation zum Beispiel ist hilfreich für die Konzentration und für den Umgang mit Stress.
Wie hilft dir Achtsamkeit in deinem Arbeitsalltag?
Bei meinem oft sehr vollen Terminkalender ist es für mich wichtig, ab und an kurz innezuhalten, mich zu sortieren und den Fokus zu halten. Nur so kann ich Leistung bringen und dabei gesund bleiben. Und andersherum ist meine Gesundheit essenziell, um meine Ziele erreichen zu können. Als Ausgleich zum stressigen Arbeitsalltag ist Sport ein guter Ausgleich für mich – ich bin leidenschaftlicher Läufer. Beim Laufen bekomme ich den Kopf frei und kann dann mit neuer Energie an die Arbeit gehen.