Hacker-Angriffe: Schäden im dreistelligen Milliardenbereich
206 Mrd. € Schaden entstehen der deutschen Wirtschaft jährlich durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten sowie durch digitale und analoge Industriespionage wie auch Sabotage. Damit liegt der Schaden zum dritten Mal in Folge über der Marke von 200 Mrd. € (2022: 203 Mrd. €, 2021: 223 Mrd. €) und pendelt sich auf sehr hohem Niveau ein. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 1.000 Unternehmen quer durch alle Branchen befragt wurden. Rund drei Viertel (72 %) aller Unternehmen waren in den vergangenen 12 Monaten von analogen und digitalen Angriffen betroffen, weitere 8 % vermuten dies, ohne entsprechende Angriffe zweifelsfrei nachweisen zu können. Gegenüber dem Vorjahr mit 84 % beziehungsweise 9 % vermuteten Angriffen ging die Zahl der Angriffe damit leicht zurück. Deutlich zugenommen haben allerdings jene Angriffe, die der organisierten Kriminalität zuzurechnen sind: 61 % der betroffenen Unternehmen sehen die Täter*innen in diesem Bereich. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 51 %, vor zwei Jahren sogar nur bei 29 %. Zugleich entwickeln sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine Russland und China immer mehr zur Basis für Attacken auf die deutsche Wirtschaft. 46 % der betroffenen Unternehmen konnten Angriffe nach Russland zurückverfolgen (2021: 23 %), 42 % wurden aus China angegriffen (2021: 30 %). Damit steht Russland erstmals an der Spitze der Länder, von denen Angriffe auf die deutsche Wirtschaft gefahren werden. Gleichzeitig sind drei Viertel aller Unternehmen (75 %) der Meinung, dass die Gefahr unterschätzt wird, die von China für die Cybersicherheit ausgeht. Und 61 % halten die Sicherheitsbehörden derzeit für machtlos gegenüber Cyberattacken aus dem Ausland.