Deutsche Manager*innen sorgen für großen Schaden
Angesichts der mauen Wirtschaftslage und der damit verbundenen Firmenpleiten rechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) künftig mit mehr Haftpflichtfällen bei Manager*innen. „Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt, was in der Regel hohe Schadenersatzforderungen von Insolvenzverwaltern gegen Manager nach sich zieht“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen der „Wirtschaftswoche“. Hinzu kämen die wachsenden rechtlichen Anforderungen, etwa durch das Lieferketten- oder das Hinweisgeberschutzgesetz, denen Manager*innen nachkommen müssen. Gerade bei der Umsetzung neuer Gesetze sei die Gefahr von Managementfehlern groß. Bereits im vergangenen Jahr mussten Versicherer vermehrt im Rahmen sogenannter D&O-Policen (Directors & Officers) für von Manager*innen verursachte Schäden einspringen. „Der Schadenaufwand kletterte auf 213 Millionen €“, sagte Asmussen. Zwar seien die gemeldeten Schäden 2022 nur leicht um 1,8 % auf 2.000 gestiegen. Doch die einzelnen Fälle kamen die Versicherer teurer zu stehen: Während der Schadendurchschnitt 2022 bei fast 107.000 € gelegen habe, seien es ein Jahr zuvor erst 81.000 € gewesen.