Die Studie basiert auf einer Befragung von 892 Führungskräften von multinationalen Unternehmen aus 25 Ländern und beleuchtet die Chancen und Risiken, die mit Compliance heute und in Zukunft verbunden sind.
- 75% der befragten Führungskräfte/Vorstände beschäftigen sich mindestens vierteljährlich mit Compliance-Fragen
- 82% der Unternehmen sind zuversichtlich, dass sie die Compliance-Anforderungen heute erfüllen - und dies auch in Zukunft tun werden
- 77 % geben an, dass ihr Unternehmen in den letzten fünf Jahren irgendwo auf der Welt mit Problemen im Zusammenhang mit der Einhaltung von Rechnungslegungs- und Steuervorschriften konfrontiert war.
- Führungskräfte in Lateinamerika sehen die Compliance von allen befragten Regionen am stärksten als Chance (65 % gegenüber 58 %).
Compliance Vorschriften als Chance
Compliance-Führungskräfte neigen dazu, die Einhaltung von Vorschriften nicht nur als Pflicht, sondern auch als Chance zu sehen: 58 % stimmen dieser Ansicht zu. Die Chancen, die Compliance bietet, sind beträchtlich: Sie schaffen Vertrauen, stärken die Zuversicht und bauen den Ruf auf: 65 % sind der Meinung, dass eine gute Compliance das Vertrauen der Anleger stärkt; 64 % sagen, dass sie das Vertrauen der Kunden stärkt; 61 % sagen, dass sie zum Aufbau eines guten Rufs beiträgt.
Grosses Vertrauen in die Compliance Funktionen
Bei drei Vierteln (75 %) der Unternehmen befassen sich die obersten Führungskräfte oder der Vorstand vierteljährlich oder öfter (39 % monatlich) mit der Einhaltung der Vorschriften. Dieses Engagement ist am ehesten Teil einer im Voraus geplanten Überprüfung von Risiken (50 %), dient aber auch häufig der Suche nach neuen Erkenntnissen oder Möglichkeiten (44 %). Die Unternehmen haben grosses Vertrauen in ihre Compliance-Funktionen; etwa 82 % der Befragten sind mit mindestens 8/10 (auf einer 10-Punkte-Skala) zuversichtlich, dass sie die Compliance-Verpflichtungen jetzt erfüllen und dies auch in Zukunft tun werden.
Risiken bei Nichteinhaltung sind bekannt
Führungskräfte, die mit der Einhaltung von Vorschriften betraut sind, kennen die erheblichen Risiken, die Versäumnisse mit sich bringen: 77 % geben an, dass ihr Unternehmen in den letzten fünf Jahren irgendwo auf der Welt mit Problemen im Zusammenhang mit der Einhaltung von Rechnungslegungs- und Steuervorschriften konfrontiert war. Zu den Folgen gehören in den meisten Fällen Imageschaden, interne Disziplinarmassnahmen und Geldstrafen.
Zunehmende Komplexität als eine der grössten Herausforderungen
Die Einhaltung von Vorschriften wird immer schwieriger zu handhaben: Sie wird immer komplexer, die Gesetzgebung ändert sich schnell und Covid-19 wird weiterhin Störungen verursachen. Etwa 38 % der Befragten nennen die zunehmende Komplexität als eine der grössten Herausforderungen für die Einhaltung der Vorschriften in den nächsten fünf Jahren, ebenso viele nennen die Auswirkungen der Pandemie, und 36 % verweisen auf neue Rechtsvorschriften. 23 % der Befragten nennen zudem Brexit als weltweit als grösste Herausforderung bei der Umsetzung der Vorschriften.
Investitionen in Technologie sowie in Wissen und Fähigkeiten
Technologie (insbesondere maschinelles Lernen/künstliche Intelligenz) und Fähigkeiten sind die grössten geplanten Investitionen in die Compliance: 45 % geben an, dass neue Technologien für die Einhaltung von Rechnungslegungs- und Steuergesetzen in fünf Jahren einer der wichtigsten Faktoren für die Verbesserung der Leistung ihrer Funktion sein werden. Zwei von fünf Befragten (42 %) sind der Meinung, dass dies ein Haupthindernis für ihr Team ist, die Compliance-Ziele zu erreichen.
In Lateinamerika wird Compliance am stärksten als Chance gesehen
Die Antworten der Regionen und Länder sind im Grossen und Ganzen ähnlich, aber es lassen sich einige Ausreisser erkennen: 50 % der Führungskräfte in Lateinamerika überprüfen ihre Compliance-Probleme monatlich oder öfter, das sind 11 Prozentpunkte mehr als im weltweiten Durchschnitt, und sie sehen die Compliance von allen befragten Regionen am stärksten als Chance (65 % gegenüber 58 %). Die Befragten in den USA nennen als grösste Herausforderung für die Einhaltung der Vorschriften die verstärkte Kontrolle durch die Aufsichtsbehörden, die nicht bei allen Befragten unter den drei grössten Herausforderungen zu finden ist. In der Region Afrika-Nahost, in Lateinamerika und in den USA ist die Wahrscheinlichkeit, dass die für die Einhaltung der Vorschriften verantwortlichen Personen ihre Ressourcen in den letzten 12 Monaten aufgestockt haben, höher als bei den Befragten insgesamt (78 %, 71 % bzw. 78 % gegenüber 60 % insgesamt).
José Caneda, Managing Partner, Mazars in der Schweiz, sagt: "Globale Compliance ist seit langem ein Eckpfeiler guter Geschäftspraktiken, wird aber von manchen immer noch als blosse Pflicht angesehen, die es zu erfüllen gilt, und weniger als Chance, die es zu nutzen gilt. Aus diesem Grund möchten wir wissen, wie Führungskräfte an die globale Compliance herangehen, einschliesslich der Aufmerksamkeit, die sie ihr widmen, der Erträge, die sie erwarten, der Risiken, die sie antizipieren, und der Schwerpunkte ihrer Investitionen. Unsere Umfrage und Studie zeigen, dass die Einhaltung globaler Vorschriften, wenn sie gut gemacht ist, das Vertrauen der Anleger stärkt, das Vertrauen von Kunden und Auftraggebern erhöht und einen positiven Ruf in der Aussenwelt schafft."
Caneda fügt hinzu: "Die Umfrage und die Studie zeigen, dass die Führungskräfte der Unternehmen ein klares Verantwortungsgefühl für die Einhaltung der Vorschriften haben. Angesichts der Tatsache, dass die Unternehmen so streng wie nie zuvor kontrolliert werden, sollte das Ergebnis, dass die meisten Führungskräfte planen, ihre finanziellen und personellen Ressourcen für die Einhaltung der Vorschriften aufzustocken, jeden beruhigen, der möchte, dass gute Geschäfte gut gemacht werden."
Methodik
Mazars befragte in Zusammenarbeit mit GQR Research zwischen dem 30. April und dem 2. Juni 2021 892 leitende Mitarbeiter*innen aus den Bereichen Rechnungswesen und Tax Compliance, die in multinationalen Unternehmen tätig sind. Die Feldarbeit wurde online durchgeführt und erfolgte im "Doppelblind"-Verfahren: Die Befragten wussten nicht, dass Mazars der Sponsor der Umfrage war. Die Befragten stammten aus multinationalen Unternehmen der Privatwirtschaft. Sie hatten mindestens die Position eines Direktors inne, arbeiteten in einer globalen/regionalen Zentrale und trugen die Verantwortung für mehrere Länder. Sie waren in ihrem Unternehmen mit der Buchhaltung und der Einhaltung von Steuervorschriften befasst.
Die Befragten kamen aus allen Regionen der Welt, wobei der Schwerpunkt auf Westeuropa und dem asiatisch-pazifischen Raum lag: Afrika und Naher Osten (100 Befragte); Asien-Pazifik (251); Mittel- und Osteuropa (50); Nordamerika (51); Lateinamerika (101); Westeuropa (339)
Grösse der Organisation der Befragten:
- Weniger als 1.000 Beschäftigte weltweit: 268 Befragte
- 1.000-10.000 Beschäftigte weltweit: 380 Befragte
- 10.000 Beschäftigte weltweit oder mehr: 244 Befragte