Sie haben die RECON versäumt? Wir waren für Sie dabei!

RECON, die jährliche Konferenz für Rechnungswesen und Controlling im Seminarzentrum der steirischen Therme Loipersdorf, befasst sich mit den aktuellen Themen rund um Rechnungswesen und Controlling. Schon seit einigen Jahren liegt nun der Schwerpunkt im Bereich Nachhaltigkeit – so auch in diesem Jahr, wo sich knapp die Hälfte der Workshops und Vorträge mit diesem Thema beschäftigt haben.

Gleich zu Beginn informierte Sven Gentner von der Europäischen Kommission über den Status Quo und die Perspektiven der EU-Regulierung, um im Anschluss darüber mit Universitätsprofessor Dr. Alfred Wagenhofer von der Universität Graz darüber zu diskutieren.

„The heat is on“ beschäftigte sich mit den Klimarisiken im IFRS-Abschluss: etliche ATX-Unternehmen analysieren klimabezogene Aspekte im IFRS – Abschluss und berichten, dass sie von wesentlichen Risiken betroffen sind. Fast alle dieser Unternehmen haben auch eine Klima-/CO2-Neutralitätsstrategie. Im Wesentlichen ist zu überlegen, ob eine Verpflichtung zur Reduktion von Treibhausgasemmissionen den Ansatzkriterien für eine Rückstellung nach IAS 37 entspricht.

Aktuelles zu den ESRS behandelte hingegen die Interdependenzen mit anderen EU-Regulierungen sowie den ISSB – Standards IFRS S1 und IFRS S2. Wenn Sie möglicherweise von einer ÖPR – Prüfung betroffen sind, stellen Sie sicher, dass die externe Kommunikation mit den internen Prozessen in Bezug auf Nachhaltigkeit konsistent ist.

Wie eine erfolgreiche Dekarbonisierungsstrategie aussehen kann, wurde anhand eines Beispiels dargestellt – bereits neun der zehn größten europäischen Baukonzerne sind SBTi – zertifiziert! Der größte Hebel dabei ist die Reduktion des Dieselverbrauchs für Baugeräte und Fahrzeuge.

Gerade während des Vortrags zu den Wertschöpfungsketten erreichte uns die Nachricht, dass die CSDDD nun endgültig vom Rat der EU verabschiedet wurde. Die Richtlinie tritt 20 Tage nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft. Die Mitgliedstaaten haben zwei Jahre Zeit, um die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Ein Jahr später werden die Vorschriften für Unternehmen gelten, wobei die schrittweise Einführung zwischen drei und fünf Jahren nach Inkrafttreten erfolgt. 

Auch wenn von der CSDDD nur rund 6.000 Unternehmen innerhalb der EU und rund 900 Unternehmen außerhalb der EU betroffen sein werden, müssen sich auch kleine und mittelgroße Unternehmen im Rahmen der Wertschöpfungskette darauf einstellen, dass sie von ihren Kund:innen und/oder Lieferant:innen mit Fragen zur CSDDD kontaktiert werden.