Updates zu Neuerungen in der ESG-Regulatorik auf der ganzen Welt:

Updates aus der Europäischen Union:

• Tagging für die maschinenlesbare Veröffentlichung der Nachhaltigkeitsinformationen: Die EFRAG veröffentlichte am 30. August ihre XBRL-Taxonomie für Set 1 der ESRS (Link hier) sowie für den Artikel 8 der Umwelttaxonomie. Auf dieser Basis wird die ESMA (European Securities and Market Authority) technische Standards für das Tagging von Nachhaltigkeitsberichten entwickeln, die dann mittels delegierter Verordnung durch die EU-Kommission verabschiedet werden sollen.
• Darüber hinaus veröffentlichte die EFRAG neue Q&As zur Anwendung der ESRS (Link zur konsolidierten Version der EFRAG Q&As hier)
• Die Europäische Kommission veröffentlichte einen Entwurf an FAQs zu CSRD, ESRS, der Umwelttaxonomie und SFDR (Link zum FAQ-Entwurf hier)
• Ende Juli veröffentlicht die EFRAG außerdem eine Studie über die ersten Erfahrungen in der Umsetzung der ESRS (Link zur EFRAG-Studie hier)

Weitere Veröffentlichungen:

• FAQs der Europäischen Kommission zur Lieferkettenrichtlinie (Link zu den FAQs hier)
• Das International Accounting Standards Board (IASB) hat einen Konsultationsentwurf mit acht anschaulichen Beispielen zur Anwendung der IFRS-Anforderungen im Zusammenhang mit der Berichterstattung über klimabedingte und andere Unsicherheiten veröffentlicht (Link zum Konsultationsentwurf hier)
• Die ESMA veröffentlichte Leitlinien und Empfehlungen zur Unterstützung der Nachhaltigkeitsberichterstattung börsennotierter Unternehmen veröffentlicht (siehe Dokumente hier)
• Die ESMA hat eine neue Version der konsolidierten Q&A zur SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation) veröffentlicht (siehe hier)
• Ein Mapping der Interoperabilität zwischen GRI und TNFD wurde ebenfalls veröffentlicht (Link zum Mapping hier)

Und was tut sich in Bezug auf ESG in der restlichen Welt?

USA

In den USA wurden gewisse Sorgfaltspflichten in Bezug auf Menschenrechtsbelange schon vor einiger Zeit eingeführt: Im Bundesstaat Kalifornien gilt der California Transparency in Supply Chains Act bereits seit 2010. Seit 2021 gilt zudem auf nationaler Ebene der Uyghur Forced Labor Prevention Act.In Bezug auf klimabezogene Offenlegungspflichten gab es kürzlich ebenfalls einige Entwicklungen:

• 2023 verabschiedete Kalifornien die California Climate disclosure laws.
• 2024 verabschiedete die amerikanische Börsenaufsicht SEC Climate Disclosure Rules für börsennotierte Unternehmen. Diese wurden in Anlehnung an TCFD entwickelt, weichen aber von CSRD/ESRS sowie IFRS Sustainability Disclosure Standards ab.
• Darüber hinaus existiert ein Entwurf über ESG-Berichtspflichten für Investmentfirmen und -berater:innen.

Kanada

Kanada plant, die Canadian Sustainability Disclosure Standards (in Anlehnung an ISSB IFRS) bis Ende 2024 zu verabschieden.

China

Seit 2024 können börsennotierte Unternehmen – derzeit noch freiwillig –die sogenannten „Sustainability Reporting Guidelines for Listed Companies“ anwenden. Darüber hinaus ist geplant, ab 2027 schrittweise die sogenannten „Chinese Sustainability Disclosure Standards for Businesses“ (basierend auf ISSB IFRS) zur Anwendung zu bringen.

Indien

Seit 2021 gibt es in Indien bereits Berichtsstandards für große Unternehmen zu ausgewählten Themen wie Gender Diversity, THG-Emissionen und Wasserverbrauch. Neue Offenlegungspflichten für ESG-bezogene Fonds sollen ab 2025 gelten.

Singapur

Auch Singapur plant die schrittweise Einführung klimabezogener Offenlegungspflichten in Anlehnung an ISSB IFRS ab dem Geschäftsjahr 2027.

Australien

Australien verabschiedete kürzlich ebenfalls klimabezogene Offenlegungspflichten, die bereits ab dem Geschäftsjahr 2025 schrittweise angewandt werden müssen.

Vereinigtes Königreich

Derzeit noch im Gesetzgebungsprozess, aber angekündigt für 2025 sind die Sustainability Disclosure Requirements für Unternehmen in Großbritannien.

Schweiz

Die Schweiz veröffentlichte Ende Juni 2024 einen Entwurf zu Offenlegungspflichten im Einklang mit der CSRD.